Die Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte, soweit bekannt, in einer Wegberger Steuerliste von 1397 („Klynckem“). In späteren Urkunden werden „Clinckum“ (1454) und „Clinckhem“ (1540) genannt. Der Name des Ortes könnte sich auf das Hanggelände des Ortsgebietes beziehen (Klingt = Hang), also „Heim am Hang“. Klinkum ist in seinem Ursprung eine sogenannte Waldhufensiedlung. Bis in das 19. Jh. hinein erstreckte sich die Besiedlung des Ortes nahezu ausschließlich südlich der heutigen Alten Landstraße. Auch die Straße lief ursprünglich durch die Höfe. Beim Ausbau der Straße wurde sie nördlich an der alten Bebauung vorbeigeführt. Der Klinkumer Hof im Ortsteil Tömp, der einige wirtschaftliche Bedeutung besaß, gehörte über lange Zeit bis 1868 zur Burg Wegberg, war also Besitz der Grafen von Nesselrode zu Ehreshoven.
Die weiteren Ortsgemeinschaften Ober- und Unter-Klinkum spielen im Dorfleben heute noch eine separate Rolle.
Die Pfarrkirche zur Hl. Familie wurde in den Jahren 1902 bis 1904 nach Plänen des Regierungsbaurats Daniels aus Aachen errichtet. Im Dezember 1912 wurde Klinkum zur selbstständigen Pfarre erhoben. Erster Pfarrer war Gottfried Plaum (1913–1941), ab 1927 Dechant des Dekanats Wegberg. Plaum wurde durch das NS-Regime verfolgt. Die Gottfried-Plaum-Straße ist nach ihm benannt. Auf dem Friedhof in Klinkum befindet sich seit 2003 eine Gedenkplatte zur Erinnerung an ihn. Die Kirche zur Hl. Familie ist eine dreischiffige Backsteinkirche mit Querschiff und fünfseitig geschlossenem Chor. Der vorgebaute viergeschossige Westturm trägt einen achtseitigen, schlanken Helm, der weithin über das Land sichtbar ist. Direkt neben der Kirche steht das stattliche Pfarrhaus, errichtet 1906/07, in dem seit 2005 eine Außenwohngruppe eines Kinder- und Jugenddorfes wohnt. Das im Jahre 1956 errichtete Ehrenmal auf dem Friedhof ist Gedenkstätte für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege.
Eine im Jahr 1913 errichtete Kapelle, die der heiligen Brigida geweiht ist, steht an der Alten Landstraße neben Haus Nr. 174. Die Kapelle ist eines der Wahrzeichen des Ortes. Das Mosaik an der inneren Rückwand stammt aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Eine in der Kapelle angebrachte Gedenktafel erinnert an die Gefallenen von Oberklinkum.